Ein 65-jähriger Patient mit seit mehreren Jahren bekannter zystischer Formation im Bereich des Pankreasschwanzes stellte sich zur endosonographischen Verlaufskontrolle vor. In der ambulant stattgefundenen MRT wurde bereits eine geringe Größenprogredienz des Befundes beschrieben. Zur Differenzierung zwischen einem serösen und muzinösem Zystadenom ist die fortführende Diagnostik essenziell!
In der EUS erschien der Pankreasschwanz polyzystisch septiert. Die Zysten stellten sich polymorph dar, solide Anteile wurden nicht gesehen. Eine genaue Abgrenzung zwischen serösem und muzinösem Zystadenom wird rein morphologisch jedoch nicht möglich.
Zur genaueren Aufarbeitung erfolgte zunächst die Asservierung der Zysten-Flüssigkeit, welche wässrigen Charakter zeigte (negatives string sign). Fortführend bioptierten wir die Zystenwand zur histologischen Aufarbeitung. Muzinöses Epithel erschien nicht, ebensowenig maligne Zellen. Nach ergänzender laborchemischer Aufarbeitung ist insbesondere bei niedrigem CEA-Spiegel in Zusammenschau der Befunde von einem serösen Zystadenom auszugehen.
Der Patient bleibt in engmaschiger klinischer Kontrolle, um einen eventuellen operativen Handlungsbedarf frühzeitig zu erkennen. Eine maligne Transformation dieses Befundes ist ausgeschlossen, jedoch können selten metachrone Tumore auftreten.